Die Bedeutung von Calcium und Phosphor in der Pferdeernährung

Kalzium ist der Grundbaustein des Skeletts und der Zähne und unter allen Mineralien neben Phosphor am stärksten im Körper vertreten (70 %).

 

Welche Funktionen hat Kalzium?

Dieser Makromineralstoff hat zahlreiche Funktionen und wird benötigt für:

• die Blutgerinnung,
• die neuromuskulären und mitochondrialen Funktionen,
• die Funktionalität von Zellmembranen,
• die Regulierung von Enzymen,
• die Drüsensekretion,
• die Temperaturregelung.

 

Bei Hyperkalzämie (Kalziumüberschuss im Blut) sinkt der Muskeltonus, während bei Hypokalzämie (Kalziummangel im Blut) der Muskeltonus steigt.

Wie bei allen Nährstoffen sollte das Futter die richtige Menge an Mineralien enthalten, um den Bedürfnissen der verschiedenen Lebensphasen (Zucht, Trächtigkeit, Laktation etc.) gerecht zu werden. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Bioverfügbarkeit des im jeweiligen Salz enthaltenen Mineralstoffes. Für Kalziumsalze zum Beispiel sind die heute einzusetzenden wichtigsten Mineralquellen:

• Kalziumkarbonat aus kalkhaltigem Gestein,
• Dikalziumphosphat,
• Kalziumlaktat,
• Kalziumsulfat.

Es besteht auch die Möglichkeit, Kalziumsalze marinen Ursprungs zu verwenden, und zwar aus Muschelmehl oder aus der Algenverarbeitung (Lithotamne).

Folgende Kalziumquellen sind dagegen nicht empfehlenswert:

• Kalziumjodat (Gefahr von Jodüberschuss)
• Kalziumchlorid (nicht sehr schmackhaft)
• alle Formen von gemischten Tripolyphosphaten (sehr geringe Kalziumverfügbarkeit).

 

Welche Funktionen hat Phosphor?

Phosphor ist ein unverzichtbares Element:

1. als Puffer
2. für zahlreiche Zellfunktionen
3. für den Energiestoffwechsel (Phosphokreatin).

 

Was versteht man unter dem „Ca:P-Verhältnis“, d.h. dem Kalzium-Phosphor-Verhältnis?

„Ca:P“ bezieht sich auf das Kalzium-Phosphor-Verhältnis in einem bestimmten Produkt oder einer bestimmten Nahrung. Dieses Verhältnis kann in der Ernährung eines erwachsenen Pferdes 1:1 bis 4:1, bei einem heranwachsenden Pferd 1:1 bis 3:1 variieren, ohne Schaden anzurichten. Es ist wichtig, dass das Verhältnis nicht unter 1:1 und für erwachsene Pferde auch nicht über 4:1 liegt.

Die Menge der Mineralstoffe im Kraftfutter (Futtermittel und Kerne) wird in der Regel im Rahmen eines recht engen Verhältnisses zwischen Kalzium und Phosphor berechnet. Im Futtermittel für erwachsene Pferde (Unika Endurance und Unika Sport) beträgt das Ca:P-Verhältnis 3, in den Produkten für heranwachsende Pferde (Unika Foals) und trächtige Pferde (Unika Mares) dagegen 2.

 

Was passiert bei einem Ungleichgewicht zwischen Kalzium und Phosphor?

Wenn es im Körper einen Überschuss an Phosphor gibt, wird Kalzium nicht richtig absorbiert, wohingegen ein Überschuss an Kalzium in der Ernährung nicht zu Veränderungen in der Phosphorabsorption führt. Das liegt daran, dass Kalzium im Dünndarm absorbiert wird, bei einem Überschuss mit dem Urin ausgeschieden und somit die Phosphorabsorption im Dickdarm nicht beeinflusst wird.

Kalzium und Phosphor sind für Pferde sehr wichtig: Wenn ihre Menge nicht ausreichend ist oder auch nur eines der beiden Mineralien das Ca:P-Verhältnis nicht einhält, können Skelettveränderungen auftreten. Zur Vermeidung einer übermäßigen Frakturempfindlichkeit sollte das Ca:P-Verhältnis immer über 1 sein.

Ein Überschuss oder Mangel an Kalzium und/oder Phosphor führt zur Ablagerung oder Mobilisation der Mineralstoffe in den Knochen, was zu Skelettproblemen führt.

 

Es ist daher ratsam, einen Ernährungsexperten zurate zu ziehen, um die Ernährung der Pferde richtig zu planen und Ungleichgewichte im Ca:P-Verhältnis zu vermeiden.